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Hörsysteme - Besser ein Akkugerät wählen oder eines mit Batterie?

Hörsysteme benötigen eine Stromversorgung. Dies kann über eine Batterie oder über einen Akku geschehen. Für beide Möglichkeiten gibt es unterschiedliche Geräte. Das sind ihre jeweiligen Vor- und Nachteile:

Das spricht für ein Hörsystem mit Batterie

Zu den herausragenden Vorteilen von batteriebetriebenen Hörgeräten gehört, dass sie in einer weit größeren Modellvielfalt verfügbar sind als die Akku-Varianten. Dazu kommt, dass Batteriemodelle kleinere Bauformen zulassen. Als In-Ear-Version werden sie praktisch unsichtbar. Gleichzeitig ist bei einer vertretbaren Größe eine höhere Leistungsstärke möglich. Im Falle einer starken Hörbeeinträchtigung geht also kein Weg an einem Hörsystem mit Batterien vorbei.

Verwendung finden in dieser Geräteklasse Zink-Luft-Batterien. Je nach Beanspruchung halten sie einige Tage oder auch eine ganze Woche und länger. Die Knopfzellen sind so klein, dass immer ein Ersatz mit dabei sein kann. Die Kosten für die Batterien bewegen sich in überschaubaren Grenzen. Fällt schließlich eine Batterie unerwartet aus, lässt sich das Problem schnell durch einen Batteriewechsel lösen.

Diese Nachteile haben Batterie-Hörgeräte

Batterie-Hörgeräte setzen auf Einwegprodukte zu ihrer Energieversorgung und sind daher mit Blick auf ihre Umweltverträglichkeit nachteilig. Selbst bei einem Verbrauch von nur einer Batterie pro Woche und Gerät kommen bei beidseitiger Nutzung eines Hörsystems pro Jahr mehr als 100 Batterien zusammen. Ferner sind die Hörgeräte bei eingesetzter Batterie immer aktiv. Um also einen unnötigen Batterieverbrauch während der Nacht zu vermeiden, bleibt nur, das Batteriefach vor dem Zubettgehen zu öffnen und morgens wieder zu schließen.

Durch verschiedene Funktionen wie das Streaming per Bluetooth kann die Entladung der Batterie unterschiedlich schnell erfolgen und ein Ausfall daher überraschend sowie ungelegen eintreten. Es sollten also immer Ersatzbatterien griffbereit sein. Der Batteriewechsel selber ist eigentlich unproblematisch. Liegt jedoch eine stärkere Sehschwäche oder eine motorische Störung wie Morbus Parkinson vor, kann er mit erheblichen Mühen verbunden sein.

Komfort und mehr - Vorteile der Akku-Versionen

Eine ganze Reihe an Komforteigenschaften erleichtern den Umgang mit Akku-Hörsystemen. Zu ihnen gehört eine eigene Ladestation, in die die Geräte am Abend zum Aufladen eingesteckt werden. Bei einigen Modellen findet dabei gleichzeitig eine Trocknung des Hörgerätes statt. Am Morgen ist es dann wieder voll aufgeladen. Mit einer Kapazität, die für 24 Stunden und länger reicht, bleiben selbst bei intensiver Nutzung an langen Tagen bis zum Abend immer noch einige Reserven. Daher halten die meisten Akkus trotz allmählichem Kapazitätsverlust über einen Zeitraum von 4 bis 5 Jahren einen ganzen Tag durch, bis sie an eine Stromversorgung müssen. Ist es aber doch einmal eher soweit, steht eine Schnellladefunktion zur Verfügung. Ferner gibt es für immer mehr Akku-Hörgeräte speziell entwickelte Apps, über die sie gesteuert werden können.


Nachteile von Akku-basierten Hörgeräten

Ein Nachteil an Akku-Hörsystemen betrifft das Kostenargument. Ihr Preis kann gut 200 Euro über einer entsprechenden Lösung mit Batteriebetrieb liegen. Auch der geringe Verbrauch an Energie-Medien kann das nicht ausgleichen. Der Akkuwechsel nach spätestens 5 Jahren ist mit ähnlichen Kosten verbunden wie die Beschaffung von Batterien über diesen Zeitraum. Zudem muss in Kauf genommen werden, dass aktuell nur eine begrenzte Auswahl an Modellen zur Verfügung steht. Mehrheitlich handelt es sich dabei um Hinter-dem-Ohr-Geräte. In-Ear-Hörgeräte für den Akkubetrieb sind noch weniger verbreitet und zum Ausgleich eines erheblichen Hörverlustes gibt es gegenwärtig kein Angebot.

Etwas problematisch ist ebenfalls, dass die integrierten Lithium-Ionen-Akkus nicht selber ausgetauscht werden können. Versagt der Akku also seinen Dienst, muss das Hörgerät eingeschickt werden. Ein Ersatzgerät wird für diese Zeit natürlich gestellt.

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